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Diadem



Diadem


Inventar Nr.: V 154
Bezeichnung: Diadem
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 8. Jh. v. Chr.
Objektgruppe: Schmuck
Geogr. Bezüge: Rhodos
Material / Technik: Gold.
Maße: 54 cm (Länge)
(Naumann 1980) 53 cm (Länge)
2,3 - 5,4 cm Breite 5,4 cm (Breite)
56,2 g (Gewicht)


Katalogtext:
Durchlochungen für das Verschlußband ausgerissen.
Aus einem Streifen starken, elastischen Goldblechs Ist ein ovales Diadem getrieben, das an der Vorderseite leicht nach oben ansteigt, gegen die Enden hin schmaler wird und gerundet abschließt. Die Hauptgliederung mit einer bzw. drei waagerechten Rippen entlang den Rändern entstand durch Treiben in einer Form, die Flächenverzierung wurde durch Punzieren von der Rückseite her wahrscheinlich freihändig ausgeführt. In zwei Durchlochungen an den Enden war das Verschlußband befestigt.
Die geometrische Dekoration ist achsialsymmetrisch angelegt; die Ränder sind mit Perlpunzreihen versehen, die Rippen glatt bzw. mit gleichmäßigen Schrägkerben verziert. Die Zone dazwischen ist in fünf Felder gegliedert: ein breites Mittelfeld, geschmückt mit zwei Bändern aus einander entgegenstehenden schraffierten Dreiecken bzw. glatten Dreiecken mit Mittelgrat zwischen Bogenreihen; zwei fast quadratische Felder, deren Schmuck aus dreifachen konzentrischen Kreisbögen an den vier Innenkanten besteht; die Zwickel, die die Bogenreihen des Mittelfeldes an den Langseiten aufnehmen und zusätzlich eine doppelte Bogenreihe entlang einem Mittelgrat haben. Flach eingedruckte Markierungen auf der Blechinnenseite waren vermutlich Vorzeichnungen für die äußere Punzreihe. Die Verzierung insgesamt ist exakt, aber nicht schematisch ausgeführt. In Material und Form unterscheidet sich das Diadem von den meisten griechischen Diademen, die gewöhnlich in hauchdünnem Blattgold als langrechteckige Bänder oder Zungenbänder gearbeitet sind. Nur die breiteren mykenischen Diademe, das sehr kleine rhodische Diadem BMCJ Nr. 1157 und Mundbleche haben etwa diese Gestalt. Zwei Mundbleche aus dem Kamiros auf Rhodos bieten die nächsten Parallelen für die Dekoration: horizontale und vertikale Gliederung, einander entgegenstehende glatte und gemusterte Dreiecke, schräggekerbte Rippen. Bogenreihen zeigt auch die Schmuckscheibe Rhodos Inv. Nr. 11749 aus Jalysos. Im Rhodischen nicht belegt sind bisher die schräggekerbten Dreiecke und die Dreiecke mit Mittelgrat; schraffierte Dreiecke oder Bänder finden sich jedoch in vielen Kulturen als wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandene Ornamente.
Wohl rhodisch, 8.-7. Jh. v. Chr. und ohne Parallelen.

(Naumann 1980)



Literatur:
  • Naumann, Friedericke: Antiker Schmuck. Vollständiger Katalog der Sammlung und der Sonderausstellung vom 31.5. bis 31.8.1980. Kassel 1980, S. 19, Kat.Nr. 1.


Letzte Aktualisierung: 08.03.2024



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